Ginger Baker – Exzentrisches Schlagzeug-Genie

Ginger Baker – Exzentrisches Schlagzeug-Genie

Wie kein anderes Jahrzehnt stehen die 1960er Jahre für Sex, Drugs and Rock ‘n’ Roll. Die Dekade war prall gefüllt mit Musikgenies, die sich nicht nur leidenschaftlich der Musik, sondern auch exzessiv dem Lebensrausch hingaben. Was ihnen auf der Bühne und im Studio die Musik war, das bedeuteten ihnen im Leben oft Drogen, Alkohol und Sex. Sie genossen beides in vollen Zügen, experimentierten auf der Bühne und im Leben und versuchten hier wie dort, die Grenzen des Möglichen zu verschieben. Einer von ihnen ist Peter Edward Baker. Der wegen seiner roten Haarmähne „Ginger“ genannte Drummer gehört zu den besten nicht nur seiner, sondern aller Zeiten. Doch Baker hatte immer auch eine Kehrseite. Wie kaum ein anderer Musiker repräsentiert er den Typus einer exzentrischen Persönlichkeit, die keinen Rausch auslässt und ihren Mitmenschen das Leben schwer macht.

Zwischen Genie und Wahnsinn

Das 1939 in London geborene Schlagzeuggenie begann seine Karriere in den 1950er Jahre in der Jazz-Szene. Es war aber vor allem die Supergruppe Cream, mit der Baker Musikgeschichte geschrieben hat. Die 1966 gegründete Rockband bestand neben Baker aus dem Gitarristen Eric Clapton und dem Bassisten Jack Bruce. Das Besondere der Combo war ihr Stil. Die Instrumente ihrer Mitglieder verschmolzen zu einer Einheit. Gitarre, Schlagzeug und Bass ragten im Spiel jeweils heraus und waren selbst gegenüber dem Gesang gleichberechtigt. Gesungen haben bei Cream übrigens alle drei Mitglieder. Die legendäre Band bestand nur zwei Jahre. In dieser Zeit veröffentlichte sie vier Studioalben, die großen Einfluss auf die Rockmusik hatten. Nach ihrer Auflösung spielte Baker in anderen Bands, darunter Blind Faith, in der übrigens auch Clapton Mitglied war, sowie Baker Gurvitz Army und Hawkwind. Darüber hinaus war er auch als Solo-Künstler erfolgreich.

Beware of Mr. Baker

Das wechselhafte Musikerleben dürfte auch wesentlich mit dem Charakter Bakers zusammenhängen. So begnadet der Musiker als Schlagzeuger war, so schwierig war er als Mensch. Alkohol- und Drogenexzesse bestimmten jahrelang sein Leben abseits der Bühne. Auch vor körperlicher Gewalt schreckte er nicht zurück. Bakers Bandkollegen bewunderten sein Talent, haben sich aber auch immer vor seiner Unberechenbarkeit gefürchtet. 2012 entstand eine Doku über den Drummer, in der neben seiner Musik auch dieser Aspekt thematisiert wird. Der bezeichnende Titel des Films: „Beware of Mr. Baker“ (deutscher Titel: „Hüte dich vor Ginger Baker“). Zu Wort kommen darin auch Wegbegleiter und ehemalige Kollegen, darunter Eric Clapton. Eine Kostprobe von Bakers Charakter erhielt während der Dreharbeiten übrigens auch der Regisseur der Dokumentation, dem der aufbrausende Musiker vor laufender Kamera die Nase brach.

Bakers Schlagzeug-Technik

Was aber letztlich bleibt, ist der Einfluss Bakers auf die Rock-Musik und sein Rang als einer der größten Schlagzeuger überhaupt. Seine Technik war nicht nur herausragend, sondern auch bahnbrechend. Es ist nicht bekannt, ob Baker seine Schlagzeugstöcke im kidsbrandstore.de kauft. Fest steht aber, dass er dünne und leichte Sticks bevorzugte. Zudem setzte sich mit ihm das Schlagzeugspiel mit zwei Bass Drums durch. Typisch für seinen Stil ist auch der exzessive Gebrauch von Becken. Baker benutzte nicht zwei Becken, wie es lange üblich war, sondern bis zu acht Stück, die den Schlagzeuger wie eine Mauer umgrenzten.

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